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Beck & Eggeling . Düssledorf

THOMAS WREDE
29. Oktober – 22. November 2025

Ausstellung und Gespräch
FACE TO FACE
Kunst, Natur und Ökologie

mit Thomas Wrede und Prof. Robert Fleck
29. Oktober 20225, um 19 Uhr

Interimsausstellung läuft bis zum 22. November 2025

BECK & EGGELING INTERNATIONAL
Bilker Str. 5
40213 Düsseldorf
www.beck-eggeling.de

Anlässlich des Gesprächs mit Robert Fleck zeigt Thomas Wrede eine Ausstellug mit Arbeiten aus seinem Gletscherprojekt sowie den frühen Werkreihen Samsö und Die Vögel stehen in der Luft und schreien aus den 1990er Jahren. Die Interimsausstellung ist bis zum 22. November zu sehen.

Seit Jahrzehnten setzt sich Thomas Wrede immer wieder mit Vergänglichkeit, Erinnerung und Inszenierung in und mit der Natur auseinander. In seinem Bildvortrag nimmt er uns mit auf die dänische Insel Samsø: Die gleichnamige Serie aus den 1990er Jahren zeigt eine Deponie von Folien, die zuvor in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Teilweise wurden sie auch vergraben, doch Wind und Regen legten sie nach und nach wieder frei. In den Fotografien erscheint das leblose Plastik mit einer fast körperlichen Präsenz – als wäre es selbst Teil der Natur geworden.

Parallel dazu entstand die Serie Die Vögel stehen in der Luft und schreien, die Augenblicke einer unvermittelten Konfrontation zwischen Natur und Mensch zeigt. Thomas Wrede macht darin den sogenannten Vogelschlag sichtbar – jenen Moment, in dem Vögel, oft mit tragischem Ausgang, gegen Glasscheiben prallen und leichte Abdrücke hinterlassen. Durch ein minutiöses fotografisches Verfahren vergrößert er diese kaum sichtbaren Spuren aus Fett, Federn oder Staub um ein Vielfaches und verleiht den Spuren eine eindrückliche Gegenwart. Diese Fotografien inspirierten die Komponistin Isabel Mundry zu ihrer Sinfonie Flugsand, die 1998 in München uraufgeführt wurde.
Diese frühen Werkgruppen treten in Dialog mit neuen Arbeiten seines seit 2017 fortlaufenden Gletscherprojekts, die hier erstmals gezeigt werden. Sie machen die dramatischen Veränderungen der Eislandschaften sichtbar und zeigen zugleich den fast verzweifelten Versuch, sie mit weißen Hüllen, mit Plastik-Vliesfolien, vor dem Schmelzen zu bewahren. Dabei richtet Thomas Wrede seinen Blick nicht nur auf die verhüllten Oberflächen, sondern auch in das Innere von Gletscherhöhlen, wo durch das Abschmelzen Licht, Schichten und eingeschlossene Luftblasen hervortreten.

Weitere Gletscherfotografien zeigt derzeit die Leica Galerie Düsseldorf in der Ausstellung Weiß war der Schnee – Thomas Wrede, die vom 2. Oktober 2025 bis zum 10. Januar 2026 zu sehen ist.

Über Robert Fleck:
Robert Fleck ist Historiker, Autor und Ausstellungsmacher, hat in Wien und Paris Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte studiert und in Innsbruck promoviert. Er gilt als einer der renommiertesten Ausstellungskuratoren, war 1991 bis 1993 der erste österreichische Bundeskunstkurator, 2007 Kommissär des österreichischen Biennale-Pavillons (Herbert Brandl) und 2009 bis 2012 Intendant der Bundeskunsthalle in Bonn. Er war bis 2025 Professor für „Kunst und Öffentlichkeit“ an der Kunstakademie Düsseldorf. 

Über Thomas Wrede:
international tätiger Fotograf und Künstler; seit 2015 Professor für Fotografie und Medienkunst an der
 Hochschule der bildenden Künste Essen. Seine Gletscherfotografien, an dem der Fotokünstler seit 2017 arbeitet, wurden in diversen Museen ausgestellt und von bedeutenden Sammlungen erworben. Wredes Gletscherfotografien sind in die weltweite UNESCO-Ausstellung anlässlich des internationalen Jahres 2025 zum Schutz der Gletscher aufgenommen worden.

Aus der Pressemitteilung der Galerie Beck & Eggeling.


 

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